Demo zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Sa., 25. Nov.
|Kassel
Aufruf zum Protest gegen Gewalt, Unterdrückung und Krieg
Zeit & Ort
25. Nov. 2023, 17:00
Kassel, Am Stern, 34117 Kassel, Deutschland
Über die Veranstaltung
Treffpunkt: 17 Uhr, Am Stern / Fußgänger:innenzone Die Route wird voraussichtlich durch die Innenstadt mit Zwischenkundgebungen am Friedrichsplatz und am Rathaus bis zum Platz der 11 Frauen (Friedrich-Ebert-Straße, Haltestelle Annastraße) führen. Am Platz der widerstandleistenden Frauen (Goethestraße/Ecke Pestalozzistr. ) wird im Anschluss der im Jahr 2023 ermordeten Frauen in und um Kassel gedacht. Ab 19 Uhr lädt das FrauenLesbenZentrum zum gemeinsamen Ausklang ein.
Der Aufruf als PDF und als Word-Dokument
Am 25. November tragen wir unseren Protest gegen patriarchale Gewalt gemeinsam auf die Straße! Wir gedenken der Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt! Wir solidarisieren uns weltweit mit allen, die mit uns gemeinsam für ein Leben in Freiheit und ohne Gewalt und Krieg kämpfen!
Nein zu Gewalt
Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist strukturelle Gewalt, die aus gesellschaftlichen Bedingungen entsteht und das Ziel hat, Kontrolle und Macht zu bewahren oder zu gewinnen. Frauen und Mädchen werden belästigt, geschlagen, ungefragt angefasst, zu Hause eingesperrt, vergewaltigt, getötet. Allein im Raum Kassel sind in diesem Jahr die Tötungen von drei Frauen durch ihre (Ex-)Partner bekannt geworden. Die Tötung einer Frau ist kein „Beziehungs- oder Familiendrama“, sondern ein „Feminizid“ – d. h. die Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist.
Gewalt gegen queere Menschen
Heute wollen wir auch sichtbar machen, dass nicht nur Frauen und Mädchen von patriarchaler Gewalt betroffen sind. Menschen, die das binäre Geschlechtersystem herausfordern, indem sie sich nicht in die Kategorien Frau oder Mann pressen lassen, wie zum Beispiel trans*, inter*, nicht-binäre und agender Personen, werden zur Zielscheibe.
Gewalt gegen Aktivist*innen
Reaktionäre Ideologien und autoritäre Regime üben Gewalt gegen Aktivist*innen und politische Repräsentant*innen aus, die sich für Frauenrechte und Demokratie einsetzen. Dagegen wächst Widerstand und Solidarität. Seit dem Feminizid am Jîna Mahsa Amini durch die Sittenpolizei im Iran, wird immer wieder gegen das Regime und für ein Leben frei von Gewalt und Unterdrückung protestiert. Weltweit gehen Menschen trotz Gefahr für Freiheit und Leben auf die Straße. Ihnen gilt heute unsere internationale Solidarität!
Gewalt im Krieg
Aktuell gibt es 174 bewaffnete militärische Auseinandersetzungen und 21 Kriege in der Welt. (Konfliktbarometer 2022 des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung). Unsere Solidarität gilt allen Frauen und Mädchen und Queers, die in Gebieten leben, in denen aktuell Krieg oder kriegerische Auseinandersetzungen herrschen. In allen Kriegen werden Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen gezielt als Kriegsstrategie eingesetzt. Sie werden verschleppt, vergewaltigt, gefoltert, getötet.
Bedeutung der Istanbul-Konvention
Im Autonomen Frauenhaus in Kassel vergeht kein Tag, ohne dass eine Frau dort Hilfe sucht. Plätze fehlen, Beratungsstellen für Opfer von Gewalt sind überlastet und unterfinanziert und aus dem ländlichen Raum nur schwierig zu erreichen.
Das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt – die Istanbul-Konvention – verpflichtet alle unterzeichnenden Staaten zu einer bedarfsdeckenden, wohnort-nahen, allgemein zugänglichen und angemessenen Infrastruktur, um Gewaltschutz und Unterstützung zu garantieren.
Zum Hintergrund
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Der 25. November wird als Gedenk- und Aktionstag seit 1981 begangen. 1999 wurde er von den Vereinten Nationen offiziell zum internationalen Gedenktag ausgerufen. Er geht zurück auf den Fall der Schwestern Mirabal, die 1960 wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte und gegen die Diktatur in der Dominikanischen Republik vom Militär verhaftet, verschleppt und ermordet wurden.
Orange Days
Die Farbe Orange soll eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen symbolisieren. Sie wurde in der Orange-The-World-Kampagne der UN festgelegt. Die Orange Days umfassen den Zeitraum vom 25. November bis 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte.
Wir fordern
Ein Ende von Gewalt und Schluss mit Wegsehen, Verschweigen und Verharmlosen!
Es braucht mehr Schutz und Hilfe für Betroffene von Gewalt.
Was Frauen, Mädchen und Queers tagtäglich an Gewalt erleben, ist patriarchale Gewalt und kein normaler Zustand.
Sie muss konsequent als solche benannt, angeprangert und bekämpft werden.
Für ein Leben in Freiheit ohne Gewalt und Krieg gehen wir gemeinsam in Kassel auf die Straße!
Kasseler Frauenbündnis
Gemeinsam Kämpfen
eigenMächtig
Frauentreff Brückenhof
Gegen Feminizide Kassel
Autonomes Frauenhaus Kassel
LK2 Beratungsstelle für erwachsene Betroffene von sexualisierter Gewalt